

Der Werte für das «Quality Top 8 Portfolio» sowie den MSCI World wurden für die Periode September 2014 bis Ende Dezember 2017 ermittelt. Für die übrigen Werte dauert die Vergleichsperiode von Anfang 2004 bis Ende 2017.
Quellen: Reuters, Hérens Quality Asset Management
Active Share als wichtige Kennzahl
Ein Mass, das in diesem Zusammenhang in der Finanzindustrie an Bedeutung gewonnen hat, ist der «Active Share». Die Kennzahl misst, um wie viel Prozent sich die Bestandteile eines Portfolios von der Benchmark unterscheiden. Ein Wert von Null bedeutet, dass das Portfolio aus den genau gleichen Aktien in derselben Gewichtung wie die Benchmark besteht. Ein «Active Share» von 100 bedeutet hingegen, dass das Portfolio im Extremfall keine gleichen Aktien wie die Benchmark hält oder die Gewichtung sehr unterschiedlich ist. Eingeführt haben dieses Mass die Herren Cremers und Petajisto, die eine Beurteilung für aktive und passive Manager gesucht und gefunden haben3.
Sie kamen zum Schluss, dass mit einem höheren «Active Share» die historische Outperformance zunahm. Dabei bezeichneten die Autoren Fonds mit einem Wert von über 60 % als wirklich aktiv. Wenn dieser Definition von aktivem Management gefolgt wird, fällt ein grosser Teil der allgemein als aktive Fonds bezeichneten Produkte nicht mehr unter diese Kategorie. Closet Indexer (also Fonds mit tiefem «Active Share» und niedrigem «Tracking Error ») sind demnach das beste Beispiel von überdiversifizierten Portfolios, welche eine hohe Überschneidung mit der Benchmark haben und nicht bereit oder fähig sind, eine aktive Position auf Grund einer systematischen Investment-Philosophie zu beziehen. Die Performance ist dann ein Produkt des Zufalls und liegt meistens netto unter der Benchmark (da diese so genannten aktiven Manager eine Managementgebühr verlangen, die für ein aktives Management angemessen ist, aber nicht für eine indexnahe Verwaltung).
Faule Eier aussortieren
Alle Eier nicht in denselben Korb zu legen, wie es der Volksmund so schön ausdrückt, macht ja – wie vorhin ausgeführt – durchaus Sinn. Die Anzahl Körbe ist allerdings ebenfalls begrenzt und es gehen alle Eier kaputt, wenn die Körbe nicht mehr getragen werden können. Daher ist es doch wichtig, die faulen Eier vorher zu selektionieren, damit sie nicht das ganze System belasten. Dabei entscheidend ist das fundamentale Investment-Risiko. Dieses misst die Gefahr, dass sich die Unternehmensqualität des gesamten Portfolios verschlechtert. Am wichtigsten dabei ist zu verstehen, was die Unternehmen machen, wie ihr Wettbewerbsvorteil lautet und – vor allem – wie sie fundamental dastehen. Dazu braucht es einen systematischen Investment- Prozess mit klar definierten und signifikanten Ausprägungen. Mit einem systematischen Vorgehen ist es möglich, aus einem breiten Universum die besten Firmen zu selektionieren. Die Kombination der qualitativ besten Firmen aus Rendite-Risiko- Sicht sowie deren vernünftige Bewertung stellen sicher, dass ein Portfolio aus attraktiv bewerteten Qualitäts-Firmen besteht. In regionalen Portfolios sind dies zwischen 20 und 35 Firmen, in unserem global ausgerichteten «Quality Top 8 Portfolio» sogar nur deren 8. Dass dies aus Rendite-Risiko- Optik ein lohnenswertes Vorgehen sein kann, zeigt die Abbildung links.
- Vgl. D. Yeung, P. Pellizzari, R. Bird, S. Abidin: «Diversification versus Concentration…and the Winner is?» The Paul Woolley Centre for the Study of Capital Market Dysfunctionality, UTS Working Paper Series 18, 2012 / Vgl. R. Cohen, Ch. Polk, B. Silli: «Best Ideas», Paul Woolley Centre Working Paper, London School of Economics, 2010 / Vgl. S. Brands, S. Brown, D. Gallagher: «Portfolio Concentration and Investment Manager Performance », The University of New South Wales, Sydney, NYU Stern School of Business, New York, U.S.A, 2005
- Vgl. M. Kacperczyj, C. Sialm, L. Zheng: «On the Industry Concentration of actively managed Equity Mutual Funds», NBER Working Paper Series, 2004
- Vgl. K. J. M. Cremers, A. Petajisto: «How Active Is Your Fund Manager? A New Measure That Predicts Performance», Yale School of Management, 2009 / Vgl. A. Petajisto: «Active Share and Mutual Fund Performance», Yale School of Management, 2013